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ÖBFV intensiviert mit ÖFKAD die bundesweite Ausbildung

Erstellt von Thomas Meier, MA am 27.01.2025

Mit der Gründung der Österreichischen Feuerwehr- und Katastrophenschutzakademie (ÖFKAD) hat der ÖBFV im Jahr 2024 einen Meilenstein für die Weiterentwicklung der Feuerwehraus- und Fortbildung auf Bundesebene gesetzt.

Der offizielle Startschuss für die ÖFKAD fiel am 24. Jänner, dem Internationalen Tag der Bildung, mit einem Workshop für Funktionäre in Linz. Dieser startete zunächst mit einer Interviewrunde mit Feuerwehrpräsident Robert Mayer und BFR Klaus Tschabuschnig, dem zuständigen Referatsleiter im ÖBFV, bei der auf wesentliche Eckpunkte der ÖFKAD eingegangen und auch das Programmbuch für 2025 vorgestellt wurde. Moderiert wurde die Fragerunde von ÖBFV-Generalsekretär OBR Raphael Koller. Im Rahmen des Workshops wurden die Ergebnisse nicht in einem schriftlichen Protokoll festgehalten, sondern Anna Egger visualisierte diese eindrucksvoll in Form eines Graphic Recordings.

Ein weiteres Highlight war der Vortrag des renommierten Bildungsexperten und Bestseller-Autors Dr. Andreas Salcher. Unter dem Titel „Der Faktor Mensch: Was wir heute lernen sollten, um morgen noch mitgestalten zu können“ beleuchtete Salcher, wie sich Gesellschaft, Arbeit und Bildung rund um die digitale Welt verändern und welche Kompetenzen notwendig sind, um diesen Wandel aktiv mitzugestalten. Salcher betonte, dass Lernen für die Zukunft bedeutet, sich frühzeitig auf die Herausforderungen von morgen vorzubereiten. Mit einem Zitat der Eishockey-Legende Wayne Gretzky veranschaulichte er seine Botschaft: „Ich schaue nicht dorthin, wo der Puck gerade ist, sondern wo er gleich sein wird, um als erster dort zu sein, sagte einst Gretzky.“

Der Bildungsexperte führte aus, dass sich die Welt zunehmend in „Lerner“ und „Nicht-Lerner“ aufteilen werde, wobei Letztere zu den Verlierern der Zukunft gehören könnten. Dies gelte nicht nur für Einzelpersonen, sondern im Besonderen auch für Organisationen und Unternehmen. Er hob dabei die drei psychologischen Grundprinzipien, nämlich die empfundene Handlungskompetenz, Autonomie und zeitliche Flexibilität sowie soziale Eingebundenheit als zentrale Prinzipien hervor, um Menschen auch in Zukunft für Leistung zu motivieren. Nach der Keynote arbeiteten die Teilnehmer in einem Workshop an Analysen, Ideen und Konzepten, um die Idee der ÖFKAD weiter zu vertiefen bzw. voranzutreiben.

Die ÖFKAD plant für das Jahr 2025 insgesamt 23 Lehrveranstaltungen an etwa 70 Terminen in ganz Österreich anzubieten. Dieses ergänzende Bildungsangebot unterstützt die Programme der Landesfeuerwehrschulen sowie der Ausbildungszentren der Berufsfeuerwehren, steht jedoch in keinem Wettbewerb zu ihnen. Vielmehr soll die ÖFKAD als zentrale Plattform für die Ausbildung höherer Feuerwehrfunktionäre und überörtliche Führungskräfte dienen. Im Laufe des Jahres wird erwartet, dass rund 1.500 Feuerwehrmitglieder vom Angebot der ÖFKAD profitieren. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Katastrophenschutz, einer Kernkompetenz der österreichischen Feuerwehren, deren Bedeutung in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird.

Die Ausbildungsinhalte gliedern sich bundesweit in sieben zentrale Bereiche: "Führung, Einsatz und Katastrophenmanagement", "Lehrwesen, Ausbildung und Training", "Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit", "Vorbeugender Brandschutz", "Feuerwehrjugend", "Spezialisierungen" und "Prüfung". Themen wie die Bodenbrandbekämpfung (Wald- und Flurbrände), die Heißausbildung, die Flughelfer-Ausbildung oder der Tunneleinsatz werden ebenso behandelt wie Krisenkommunikation und Spezialmodule für Flughafenfeuerwehren. Auch didaktische Kurse für Ausbilder sind Teil des Programms. Es gibt kein zentrales Akademiegebäude, die Veranstaltungen werden dezentral in den Bundesländern durchgeführt.

Tags darauf, fand Samstagvormittag (25.1.) in Linz ein außerordentlicher Bundesfeuerwehrtag statt. Dabei beschlossen die Delegierten einstimmig eine Aktualisierung der Satzungen des ÖBFV. Von 101 Delegierten waren 97 anwesend. An der Spitze der steirischen Delegierten standen Landesfeuerwehrkommandant Reinhard Leichtfried und sein Stellvertreter Christian Leitgeb.

Im Rahmen der Veranstaltung wurde außerdem eine ÖFKAD-Partnerurkunde an LBD Leichtfried und Schulleiter OBR d.LFV  DI (FH) Gerhard Grain überreicht.

Niederösterreichs Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner sprach allen Einheiten aus den Bundesländern, die im September des vergangenen Jahres beim KHD-Einsatz während des Hochwassers in Niederösterreich mit unermüdlichem Einsatz und großem Engagement geholfen haben, seinen herzlichen Dank aus.

Mit der ÖFKAD setzt der ÖBFV ein starkes Zukunftszeichen. Die ÖFKAD bündelt nicht nur bestehende Bildungsangebote, sondern schafft auch neue und innovative Wege, um bestehenden und künftigen Herausforderungen des Feuerwehrwesens und des Katastrophenschutzes nachhaltig zu begegnen.


Bericht und Fotos: Thomas Meier, MA


 

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