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Vorsicht: Hohes Brandrisiko zum Jahreswechsel

Erstellt von Thomas Meier, MA am 30.12.2024

Die derzeitige Wetterlage „verwöhnt“ die Steiermark mit milden Temperaturen. Anstelle von Frost und Schnee „regiert“ vielerorts strahlender Sonnenschein, der die Temperaturen tagsüber punktuell sogar bis in den zweistelligen Plusbereich klettern lässt. Aufgrund dieser Witterungsbedingungen – und auch in Berücksichtigung der niederschlagsarmen Tage und Wochen zuvor – sind Wiesenflächen und Wälder in vielen Regionen der Steiermark deutlich zu trocken. Das bedeutet im Besonderen für den bevorstehenden Jahreswechsel: es besteht eine erhöhte Gefahr von Wald-, Wiesen und Böschungsbränden.

Im Bewusstsein, dass viele Steirerinnen und Steirer den Jahreswechsel mit Böllerkrach und Feuerwerk begrüßen werden, verweist der Landesfeuerwehrverband – abgesehen von den gesetzlichen Bestimmungen und behördlichen Einschränkungen zum Abfeuern von pyrotechnischen Gegenständen bzw. Feuerwerkskörpern ¬ eindringlich auf das erhöhte Brandrisiko, das derzeit in der freien Natur besteht und rät vom Abschießen von Feuerwerkskörpern – besonders in der Nähe von Wiesen und Wäldern (z.B. Feiern auf einer Almhütte etc.) – aus Sicherheitsgründen dringend ab.

„Die derzeitige Trockenheit macht uns große Sorgen. Ein einziger Funken kann ausreichen, um Brände zu entfachen, die schnell außer Kontrolle geraten können. Wir wollen niemandem etwas verbieten, aber wir appellieren an einen sorgsamen und verantwortungsbewussten Umgang mit Feuerwerkskörpern. Gleichzeitig möchten wir daran erinnern, dass die gesetzlichen Bestimmungen einzuhalten sind – sie dienen dem Schutz aller und helfen, gefährliche Situationen zu vermeiden“, erklärt Landesfeuerwehrkommandant Reinhard Leichtfried. Ebenso wird von der Durchführung von Lagerfeuern dringend abgeraten, wie auch von der Verwendung von Kerzen oder Fackeln. Trockenes Gras bzw. Laub kann sich auch durch abstrahlende Hitze entzünden, tropfendes Wachs oder durch Windverfrachtung von Glutstückchen entzünden.

 

Begründete Warnung

Die Warnungen der steirischen Feuerwehren sind nicht unbegründet. Erst vor wenigen Tagen wurde eine Hundertschaft an Einsatzkräften in Semriach (Bezirk GU) durch einen Waldbrand unter extremen Bedingungen gefordert. Zahlreiche Feuerwehren des Bereichsfeuerwehrverbandes Graz-Umgebung sowie weitere Einsatzkräfte standen – mit Hubschrauberunterstützung des BMI – im steilen Gelände im Einsatz, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Erste Mutmaßungen deuten darauf hin, dass ein Feuerwerkskörper den Brand ausgelöst haben könnte. „Dieser Einsatz hat gezeigt, wie gefährlich unachtsamer Umgang mit Pyrotechnik sein kann. Die Feuerwehrmitglieder mussten in unwegsamem Gelände unter schwierigsten Bedingungen gegen die Flammen kämpfen. Solche Situationen belasten nicht nur unsere Kräfte enorm, sondern gefährden auch Mensch, Tier und die Umwelt. Das muss uns allen Warnung genug gewesen sein“, betont Leichtfried nachdrücklich.

 

Notruf 122

Wer einen Wald-, Wiesen-, Hecken-, Böschungsbrand – oder ein sonstiges Brandereignis – entdeckt, soll umgehend den Feuerwehr-Notruf 122 wählen und diesen melden. Allenfalls ist anzuraten, in AUSREICHEND sicherer Entfernung zum Brand auf das Eintreffen der Einsatzkräfte zu warten, um diese bei Bedarf einweisen zu können.

 

Grundsätzliche Tipps zur Gefahrenvermeidung

in der Silvesternacht

• Achten Sie auf gesetzliche Bestimmungen/Einschränkungen zur Verwendung von Feuerwerkskörpern (nicht überall darf „gefeuert“ werden!) wie auch auf deren entsprechende Altersfreigaben. Kinder auf die Gefahren beim Hantieren mit Feuerwerkskörpern hinweisen

• Feuerwerkskörper keinesfalls in der Nähe von Öfen, Heizkörpern oder in Kleidungsstücken aufbewahren. Pyrotechnische Artikel vorschriftsmäßig lagern und evtl. Herstelleranleitung lesen

• Keine „Knallerei“ in der Nähe von Menschengruppen, Tieren, Kirchen, Krankenanstalten, Gotteshäusern, Alters- und Erholungsheimen sowie Tierheimen und Tiergärten

• Feuerwerk ausschließlich im Freien mit ausreichendem Abstand zu Menschen, Tieren, Gebäuden und Hecken bzw. Bäumen abbrennen. Feuerwerkskörper niemals auf Menschen, Tiere, Fahrzeuge oder Häuser richten. Raketen nur senkrecht und aus stabilen kippfesten Vorrichtungen abfeuern. Windrichtung beim „Abfeuern“ der Raketen unbedingt beachten

• Pyrotechnische Gegenstände nicht in offene Türen bzw. offene Fenster werfen. Auch nicht auf Dächer, Vordächer, Balkone, Terrassen, Carports, Autos oder lebende Hecken (z.B. Thujen etc.) werfen

• Sicherheit für das Eigenheim: Schließen Sie in der Silvesternacht sämtliche Fenster, Türen, Dachluken etc. Ihres Hauses bzw. Ihrer Wohnung. Den Balkon (oder die Terrasse) von brennbaren Gegenständen leerräumen

• Im Falle, dass Feuerwerkskörper nicht zünden oder versagen, nicht nachkontrollieren oder nachzünden, sondern mit Wasser übergießen, um unkontrolliertes Zünden zu verhindern

 

Sollte trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch etwas Unerwartetes passieren,

bitte die folgenden Punkte beherzigen:

• Ruhe bewahren und überlegt handeln

• Rufen Sie die Feuerwehr unter der Notrufnummer 122 oder bei Verletzungen den Rettungsdienst unter der Notrufnummer 144

• Unternehmen Sie nur eigene Löschversuche, wenn Sie sich selbst nicht in Gefahr bringen

• Brandverletzungen sofort mit kaltem Wasser kühlen, notfalls sofort einen Arzt verständigen oder aufsuchen

• Im Brandfall: Fenster und Türen schließen und so schnell als möglich den Gefahrenbereich verlassen. Nachbarn warnen, die Feuerwehr einweisen

• Wenn der Fluchtweg versperrt ist, in der Wohnung bleiben und über Fenster bzw. Balkon für die Einsatzkräfte bemerkbar machen

 

 

Infografik Landespolizeidirektion Steiermark: hier klicken