Update 6: KHD-Int.: EU hilft betroffenen Staaten bei Bekämpfung von Waldbränden
Erstellt von Thomas Meier, MA am 27.08.2021
Update #6 zum Hilfseinsatz der steirischen Kräfte in Nordmazedonien
27.8.
Persönliches Dankschreiben von Landeshauptmann und Feuerwehrreferent
Hermann Schützenhöfer
an alle eingesetzten Kräfte.

Update #5 zum Hilfseinsatz der steirischen Kräfte in Nordmazedonien
15.8., 13 Uhr
„Brand aus“! Einsatz erfolgreich beendet. Mit vereinten Kräften wurde ein erfolgreicher Kampf gegen die verheerenden Waldbrände in Nordmazedonien geführt, zwei Dörfer konnten während des Einsatzes vor der Zerstörung gerettet werden.
Der internationale Hilfseinsatz von österreichischen Feuerwehrkräften erfolgte im Auftrag des Bundesministeriums für Inneres unter dem Dach des EU-Zivilschutzmechanismus. Der Einsatzbefehl kam am Mittwoch, den 4. August 2021. Umgehend trat darauf der Landesführungsstab in Lebring zusammen und organisierte die ganze Nacht hindurch den Einsatz der steirischen Kräfte im österreichischen Gesamtkontingent, das vom LFV Niederösterreich angeführt wurde. Die Verlegung des steirischen Kontingents erfolgte Donnerstagfrüh (5.8.2021). Nach 24 Stunden Anfahrt wurden die vorgesehenen Aufgaben im Einsatzraum aufgenommen. In erster Linie war dies die Sicherstellung der Löschwasserversorgung für die Brandbekämpfung, aber auch die Mitwirkung und Unterstützung bei den Löscharbeiten.
Über eine halbe Million Liter Löschwasser transportiert
In Summe wurden von den steirischen Einsatzkräften mit den zehn Tanklöschfahrzeugen über 500.000 Liter Löschwasser durch Pendelverkehr der Löschfahrzeuge bzw. durch das Erstellen von Zubringleitungen mittels Schläuchen an die Einsatzstellen befördert. „Herausfordernd für das Vorhalten von ausreichend Löschwasser an der Einsatzstelle war, dass die Rotation eines Tanklöschfahrzeuges von der Einsatz- bis zur Wasserentnahmestelle und wieder zurück ca. eineinhalb Stunden dauerte“, berichtet Landesfeuerwehrkommandant LBD Reinhard Leichtfried, der im Rahmen dieses Auslandseinsatzes auch selbst vor Ort war.
„Brand aus“ am Freitag dem 13.
Gemeinsam mit slowenischen und bulgarischen Einheiten und lokalen Kräften sowie der Zivilbevölkerung stemmten sich alle Beteiligten gegen das Flammeninferno, wo in den letzten zehn Tagen um jeden Meter Wald- und Wiesenboden und um jedes einzelne Haus mit allen zur Verfügung stehenden Ressourcen gekämpft wurde. Und dieser Kampf war erfolgreich, sodass die lokalen Behörden und offiziellen Vertreter des EU-Zivilschutzmechanismus am Freitagvormittag (13.8.) das Einsatzende für die österreichischen Kräfte offizielle bestätigt haben.
Rückverlegung
Die Rückverlegung in die Steiermark startete Freitagmittag, kurz nach dem offiziellen Einsatzende. Nach knapp 24-stündiger Heimreise traf die Einheit Samstagmittag (14.8.) in Lebring ein und wurde dort von zahlreichen Feuerwehroffizieren – mit Landesfeuerwehrkommandant LBD Reinhard Leichtfried an der Spitze – begrüßt. Beim Grenzübertritt von Slowenien nach Österreich wurden die „Florianis“ vom Bereichsfeuerwehrverband Leibnitz und von der Feuerwehr Leibnitz nach „Feuerwehrart“ gebührend empfangen. Nach einer kurzen Stärkung mit Warmverpflegung in Lebring erfolgte die Rückfahrt zu den einzelnen Feuerwehren, wo die eingesetzten Gerätschaften und Fahrzeuge gereinigt und auf mögliche Schäden, insbesonders an den Reifen, überprüft wurden. „Nicht nur die jeweils über 1.000 km lange An- und Rückreise war für Gerät und Mannschaft eine besondere Herausforderung“, erklärt LBD Reinhard Leichtfried. „Durch das vorliegende Einsatzszenario unter den gegebenen topgrafischen, infrastrukturellen und klimatischen Bedingungen wurde nicht nur den Mannschaften, sondern auch dem Fuhrpark vieles abverlangt. Wie groß die Belastung im Einzelnen war, zeigt ein in Serbien – mit technischem Gebrechen – liegen gebliebenes Löschfahrzeug. Es wurde gesichert abgestellt, die zweiköpfige Besatzung ist auf ein anderes Fahrzeug umgestiegen, am Rücktransport des Löschfahrzeugs wird im Moment gearbeitet“, fasst Leichtfried seine Einschätzung zum Reparatur- und Instandsetzungsbedarf zusammen.
1 Feuerwehrmitglied verletzt
Wie informiert, erlitt ein steirisches Feuerwehrmitglied bei einem Sturz auf den Rücken einen Wirbelbruch und wurde deswegen von der Tyrol Air Ambulance von Skopje nach Graz geflogen, wo der Feuerwehrmann aus dem Bezirk Murtal einer weiteren medizinischen Behandlung zugeführt wurde. „Es geht ihm den Umständen entsprechend wirklich sehr gut, für seinen weiteren Genesungsverlauf wünschen wir ihm das Allerbeste“, erklärt Leichtfried, der mit dem verletzten Feuerwehrmann in Verbindung steht.
In Summe 173 Feuerwehrmitglieder im Einsatz
Von der Steiermark waren vom 4. bis 14. August in Summe 173 Feuerwehrmitglieder eingesetzt, 132 davon mit 17 Fahrzeugen im direkten Auslandseinsatz, die sich in drei Kontingente aufgeteilt haben. (Ablösen der etwas über 40-köpfigen steirischen Einheit erfolgten am 8.8. bzw. am 11.8.).
26 Feuerwehrmitglieder (Ablösen berücksichtigt) waren in den zehn Einsatztagen im Landesführungsstab tätig, 15 weitere im Bereich von Transport und Logistik. Von allen involvierten Feuerwehrmitgliedern wurden – vom Zeitpunkt der Alarmierung bis zur Rückkehr nach Lebring – 12.200 Leistungsstunden erbracht. „Würde man die unentgeltlich erbrachte Einsatzleistung mit einem Stundensatz von 30 Euro bewerten, so ergäbe dies einen rein rechnerischen Gegenwert von rund 370.000 Euro“, bilanziert Landesfeuerwehrkommandant Reinhard Leichtfried in einer ersten Hochrechnung.
Das ÖRK Landesverband Steiermark stellte dem steirischen Hilfskontingent sechs SanitäterInnen zur Abdeckung der sanitätsdienstlichen Komponente bei.
Dank
Bei der Rückkehr der steirischen Einheit dankte Landesfeuerwehrkommandant LBD Reinhard Leichtfried allen Kräften, die im Kampf gegen die verheerenden Waldbrände in Nordmazedonien hervorragende Arbeit geleistet haben und unter diesen Bedingungen bis an die Grenzen der körperlichen Belastbarkeit gehen mussten, sehr herzlich und wünschte eine gute Zeit der Erholung und Entspannung – und schloss in seinen Dank auch die Arbeit des Landesführungsstabs sowie alle vor und hinter den Kulissen involvierten Feuerwehrmitglieder ein.
Gleichzeitig dankte Leichtfried dem LFV Niederösterreich für die gemeinsame Arbeit und gelebte Kameradschaft im Einsatzraum, die von Idealismus, Leidenschaft und Überzeugung zur Hilfeleistung getragen war.
Weiters dankte LBD Leichtfried der Abteilung für Krisen- und Katastrophenschutzmanagement im Bundesministerium für Inneres für die exzellente Zusammenarbeit und Unterstützung in allen Belangen sowie der österreichischen Botschaftsvertretung in Nordmazedonien für den hervorragenden Beistand im Einsatzraum.
Ein aufrichtiger Dank des steirischen Landesfeuerwehrkommandanten „für die reibungslose Zusammenarbeit in diesen krisenhaften Tagen“ richtete sich abschließend auch an die Vertreter von nordmazedonischen Regierungsinstitutionen, Behörden und Gemeinden sowie an die örtliche Zivilbevölkerung.
Reflexion
Die bei diesem ersten Auslandseinsatz gesammelten Erfahrungen werden in den kommenden Tagen und Wochen in unterschiedlichen Gruppen reflektiert, evaluiert und diskutiert, um aus den dabei gewonnenen Erkenntnissen allenfalls erforderliche Optimierungsprozesse abzuleiten. „Wir tun das ausgeruht, mit großer Energie und Leidenschaft, weil wir auch bei künftigen Einsätzen eine weiterhin hohe Qualität gewährleisten und perfekte Performance für Einsätze im Rahmen des EU-Zivilschutzmechanismus liefern wollen“, so LBD Leichtfried abschließend.
Link Fotos Rückkehr der Einsatzkräfte nach Lebring
Bildquelle: LFV/Franz Fink. Bei Quellenangabe Verwendung honorarfrei.
Update #4a zum Hilfseinsatz der steirischen Kräfte in Nordmazedonien
11.8., 18:30 Uhr
Mit vereinten Kräften im Kampf gegen die Flammen
im Auftrag des Bundesministeriums für Inneres
unter dem Dach des EU-Zivilschutzmechanismus
Personalrotation
Wie heute Vormittag in Update #4 mitgeteilt, findet die nächste Personalrotation der österr. Feuerwehrkräfte mittels AUA heute Abend statt. Derzeit befinden sich die Einsatzkräfte auf der Anfahrt zum Flughafen nach Wien-Schwechat, wo um 19 Uhr der offizielle Treffpunkt mit anschließender Lageeinweisung ist. Der Abflugnach Skopje findet um 22:35 Uhr mit Ankunft um 00:05 Uhr statt.
Der Rückflug der abzulösenden Kameraden startet um 03:45 Uhr in Skopje mit Ankunft in Wien um 05:35 Uhr. Danach erfolgt die Rückverlegung der Kräfte in die Steiermark mit Mannschaftstransportfahrzeugen der Feuerwehr. Die Sanitäter des ÖRK Landesverband STMK werden ebenfalls mit abgelöst.
Die Führung der steirischen Kräfte wird, wie soeben vom Landesführungsstab unter der Leitung von DI Dr.mont. Hannes Kern mitgeteilt, ABI Stefan Semlegger von der FF St. Lorenzen am Wechsel (BFV HB) übernehmen, ABI Thomas Fessl von der FF Irdning (BFV LI) wird als sein Stellvertreter fungieren. Zugskommandant bei den Steirern wird OBI a.D. Peter Hopf sein, der diese Funktion bereits beim „ersten Turnus“ innehatte. Bei den nachrückenden Kräften ist auch OBR Volker Hanny, Bereichsfeuerwehrkommandant von Radkersburg und Landessonderbeauftragter für den Katastrophenhilfsdienst im Landesfeuerwehrverband Steiermark, dabei.
Lagebild
Während die Brände im Raum Pehcevo/Umlena von den lokalen Einheiten mit Unterstützung der internationalen Löschtrupps größtenteils unter Kontrolle gebracht werden konnten, liegt der augenblickliche Schwerpunkt nach wie vor in der Verteidigung der kleinen Ortschaft Budinarci, westlich von Pehcevo, welche momentan vom Brandgeschehen stark gefährdet ist. Hier setzen die örtlichen Kräfte, die sich aus Behörde, Zivilschutz, Militär, Feuerwehr und Privatpersonen zusammensetzen, gemeinsam mit den Kräften aus Österreich, Slowenien und Bulgarien, die Brandbekämpfung und das Aufspüren von Glutnestern unvermindert fort.
Worte des Dankes
Landesfeuerwehrkommandant LBD Reinhard Leichtfried, der vor wenigen Tagen selbst in Nordmazedonien gewesen ist, dankt angesichts der bevorstehenden Personalrotation allen Kräften, die im Kampf gegen die verheerenden Waldbrände hervorragende Arbeit geleistet haben und unter diesen Bedingungen bis an die Grenzen der körperlichen Belastbarkeit gehen müssen, sehr herzlich.
„In so einen Einsatz zu gehen, ist nicht selbstverständlich. Ohne diese uneigennützige Bereitschaft, hier viel Freizeit, einige Urlaubstage und letzten Endes auch die eigene Gesundheit einzusetzen, um für Menschen in Not da zu sein, würde im Feuerwehrwesen vieles nicht so funktionieren lassen, wie es funktioniert. Deswegen möchte ich in diesen Dank an unsere Einsatzkräfte auch die vielen Arbeitgeber einschließen, die Verständnis zeigen und das ehrenamtliche Engagement von ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei einer Feuerwehr fördern und unterstützen, indem sie kurzfristige Urlaube oder Sonderurlaube gewähren, und so ihre Mitarbeiter, die ja auch unsere sind, für Einsatztätigkeiten von der Arbeit freistellen. Das verdient unseren höchsten Respekt, unseren Dank und unsere Anerkennung“.
Gleichzeitig dankt Leichtfried dem LFV Niederösterreich für die gemeinsame Arbeit und gelebte Kameradschaft im Einsatzraum, die von Idealismus, Leidenschaft und Überzeugung zur Hilfeleistung getragen wird.
Weiters dankt LBD Leichtfried der Abteilung für Krisen- und Katastrophenschutzmanagement im Bundesministerium für Inneres für die exzellente Zusammenarbeit und Unterstützung in allen Belangen sowie der österreichischen Botschaftsvertretung in Nordmazedonien für den hervorragenden Beistand im Einsatzraum
Ein aufrichtiger Dank des steirischen Landesfeuerwehrkommandanten „für die reibungslose Zusammenarbeit in diesen krisenhaften Tagen“ richtet sich auch an die Vertreter von nordmazedonischen Regierungsinstitutionen, Behörden und Gemeinden sowie an die örtliche Zivilbevölkerung.
„Allen nachrückenden Kräften wünsche ich einen guten Einsatzerfolg und eine gesunde Rückkehr nach Österreich“, so Leichtfried abschließend.
Update #4 zum Hilfseinsatz der steirischen Kräfte in Nordmazedonien
11.8., 09:45 Uhr
Mit vereinten Kräften im Kampf gegen die Flammen
im Auftrag des Bundesministeriums für Inneres
unter dem Dach des EU-Zivilschutzmechanismus
Sowohl Montag (9.8.) als auch Dienstag (10.8.) standen weiterhin im Zeichen der Verteidigung der Ortschaft Budinarci bzw. mehrerer abgelegener Gehöfte dieser Gemeinde, die sich auf rund 1.000 Meter Seehöhe befinden.
Temperaturen jenseits der 40 Grad, Windgeschwindigkeiten um die 40 km/h und die wochenlange extreme Trockenheit begünstigen immer wieder das Auflodern bzw. die Ausbreitung der Flammen und stellen die Einsatzkräfte samt Gerät vor große Herausforderungen.
Auch Glutnester bereits abgelöschter Brandherde zünden unter den gegebenen Bedingungen durch – so muss auch bereits abgebrannter Wald- und Wiesenboden auch immer wieder mit Wasser benetzt werden, um die Situation unter Kontrolle zu halten. Dabei ist auch die Drohne mit Wärmebildkamera zum Einsatz gekommen.
In Ausnahmesituationen wird zum Schutz von Menschen und Infrastruktur in Absprache mit lokalen Behörden auch mit kontrollierten Gegenfeuern gearbeitet, um eine plötzliche und großflächige Ausdehnung der Flammen zu vermeiden.
Während die niederösterreichischen Einsatzkräfte im Rahmen ihrer Unterstützungsleistung die Wald- und Flurbrandbekämpfung durchführen und das Base of Operation mit Verpflegung etc. betreiben, liegt das Hauptaugenmerk der steirischen Einheiten auf die Sicherstellung der Löschwasserförderung.
In Summe wurden in den letzten beiden Tagen knapp 300.000 Liter Löschwasser durch Pendelverkehr der Tanklöschfahrzeuge bzw. durch das Erstellen von Zubringleitungen mittels Schläuchen an die Einsatzstelle befördert.
Um die lokalen und internationalen Löschmannschaften im unwegsamen Gelände auch ausreichend mit Wasser versorgen zu können, wurden dafür an den letzten beiden Tagen rund drei Kilometer an Schlauchleitungen verlegt und ein Höhenunterschied von 170 Meter überwunden.
Heute Mittwoch (11.8.) setzen die örtlichen Kräfte, die sich aus Behörde, Zivilschutz, Militär, Feuerwehr und Privatpersonen zusammensetzen, die Brandbekämpfung unvermindert fort. Die niederösterreichischen und steirischen Einsatzkräfte unterstützen den Kampf gegen die Flammen seit nunmehr sechs Tagen. Weitere Unterstützung kommt von Einheiten aus Slowenien und Bulgarien.
2. Ablöse vorbereitet
Im Zusammenwirken von BM.I, LFV Niederösterreich und LFV Steiermark wurde für heute Mittwoch die bereits 2. Ablöse der Einsatzmannschaft von Feuerwehr und ÖRK koordiniert und organisiert. Der Kräftewechsel findet in der Nacht von (heute) Mittwoch auf Donnerstag auf dem Luftweg statt. Abflug und Landung jeweils in Wien. Im Gepäck haben die steirischen Ablöseeinheiten (52 Einsatzkräfte) unter anderem einen Directmode-Repeater mit Stativ und Antenne zur Reichweitenerweiterung des Sprechfunkverkehrs, Kartenmaterial und vieles weitere mehr mit.
Durch die bevorstehende Mannschaftsrotation ergibt sich auch in der Führungsspitze der steirischen Einheit wieder eine Änderung. ABI Jürgen Rachwalik, derzeit in Nordmazedonien, wird von ABI Thomas Fessl abgelöst werden, der bereits die ersten Einsatztage das steirische Einsatzmannschaft angeführt hat.
Rücktransport mit Flugambulanz
Am Montag erlitt ein Mitglied der steirischen Einheit aus dem Bezirk Murtal eine Rückenverletzung. Er ist Montagabend beim Zusammenräumen im Camp vom Auto abgestiegen und auf der letzten Stufe des Trittbrettes abgerutscht – und mit dem Rücken auf den Asphalt gefallen. Anwesende Feuerwehrmitglieder und die Notfallsanitäter des ÖRK leisteten sofort Erste Hilfe. Im Zusammenwirken mit dem österreichischen Botschafter in Nordmazedonien und den nordmazedonischen Gesundheitsbehörden erfolgte noch am Montagabend seine Verlegung nach Skopje, wo ihm in der Uniklinik die bestmögliche medizinische Behandlung und Betreuung zuteil wurde. Heute Vormittag erfolgt der Liegendtransport mit der Tyrol Air Ambulance von Skopje nach Graz, wo das Feuerwehrmitglied gegen Mittag im UKH eintreffen wird. Der Verletzte war jederzeit ansprechbar und es geht ihm den Umständen entsprechend gut.
Update #3 zum Hilfseinsatz der steirischen Kräfte in Nordmazedonien
8.8., 11:30 Uhr
Kampf gegen die Flammen unter dem Dach des EU-Zivilschutzmechanismus
Seit den Morgenstunden steht die Ablöse der österreichischen Kräfte, 47 davon aus der Steiermark, in Nordmazedonien unter dem Dach des EU-Zivilschutzmechanismus im internationalen Hilfseinsatz. Die Rotation der Einsatzkräfte wurde im Zusammenwirken vom Bundesministerium für Inneres (Abteilung für Krisen- und Katastrophenschutzmanagement), LFV Niederösterreich und LFV Steiermark koordiniert und organisiert.
Perfekte Rotation mithilfe der AUA
Der Lufttransport der Einsatzkräfte von Wien nach Skopje – bzw. retour – wurde von der AUA perfekt abgewickelt, ein kurzes Treffen der Einheiten fand in der Nacht am Flughafen in Skopje statt. Das Briefing für die Ablösemannschaft fand vor dem Abflug (22:40 Uhr) in Wien statt. Mit dabei sind die Landesfeuerwehrkommandanten von Niederösterreich und der Steiermark, Landesbranddirektor Dietmar Fahrafellner, MSc und Landesbranddirektor Reinhard Leichtfried, Erwin Grangl, stellvertretender Landesfeuerwehrkommandant der Steiermark sowie Landesfeuerwehrkurat Superior Pater Dr. Michael Staberl.
Die in Nordmazedonien abgelöste Einheit ist – nach ihrer Abreise ins Einsatzgebiet am Donnerstagvormittag (22-stündige Anreise) – zwischenzeitlich wieder wohlbehalten nach Hause zurückgekehrt.
Einsatz nahtlos fortgesetzt
Die nachrückenden Kräfte haben ihre Arbeit heute Früh bereits aufgenommen. Ihre Hauptaufgabe besteht, wie gestern von den mittlerweile abgelösten Kräften bereits erfolgreich aufgenommen, weiterhin in der Verteidigung der Ortschaft Budinarci durch die Sicherstellung der Löschwasserversorgung. Eine weitere Aufgabe besteht in der Verbesserung des Gesamtlagebildes in diesem Bereich, wobei einzelne Brandherde, die sich in unwegsamen Hügel- bzw. Berggelände befinden, nur mittels Luftunterstützung bekämpft werden können.
Durch die Mannschaftsrotation haben sich auch in der Führungsspitze der steirischen Einheit Änderungen ergeben. Die Ablösen sind:
Teamleader: ABI Jürgen Rachwalik
Deputy Teamleader: OBM d.LFV Bernhard Hösel
Operations Officer (Zugskommandant): ABI Bernd Fladischer
Liaison Officer (Verbindungsoffizier): HBI Günther Theisbacher
Drohnenunterstützung zur Absicherung der Einsatzmannschaften
Vom Landesführungsstab in Lebring, der seit Donnerstag (bis heute Sonntagabend, danach Ablöse) vom Leiter des Stabes Dipl.-Ing. Dr.mont. Hannes Kern koordiniert wird, wurde für die Ablösemannschaft auch eine Drohne mit Infrarotkamera organisiert und ins Einsatzgebiet mitgegeben.
Mithilfe des Drohneneinsatzes und der dabei angefertigten Luftbilder erwarten sich die Führungskräfte nicht nur ein besseres Bild der Gesamtlage sondern insbesondere in Gefahrensituationen auch eine Möglichkeit zur kurzfristigen Überwachung und Absicherung von Mannschaft und Gerät.
Bereits deutlich über 100 steirische Feuerwehrmitglieder im Hilfseinsatz
Zwischenzeitlich sind es bereits deutlich über 100 steirische Feuerwehrmitglieder die direkt (vor Ort in Nordmazedonien) oder indirekt (im Landesführungsstab, in den Bereichen von Transport, Logistik, Organisation etc.) in diesem internationalen Hilfseinsatz im Rahmen des Unionsmechanismus tätig geworden bzw. involviert sind.
Dankeschön
Wie Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter LBDS Erwin Grangl dem LFÜST informativ übermittelt hat, sind alle Kameradinnen und Kameraden, die in Nordmazedonien unter dem Dach des EU-Zivilschutzmechanismus im internationalen Hilfseinsatz gestanden sind, als Dankeschön für ihren besonderen Einsatz zur MotoGP vom 13. bis 15. August in Spielberg eingeladen. Die entsprechenden Karten wurden dem Landesfeuerwehrverband zur Verfügung gestellt. Details über die Kartenausgabe werden über den Stab erfolgen.
Landesfeuerwehrkommandant LBD Reinhard Leichtfried, der aktuell selbst im Einsatzraum in Nordmazedonien ist, dankt allen Feuerwehrmitgliedern, die bei diesem Kampf gegen das Flammeninferno hervorragende Arbeit geleistet haben, dafür sogar Urlaub genommen haben und freut sich im Besonderen darüber, dass alle Einsatzkräfte nach diesen anstrengenden Tagen in Nordmazedonien wieder gesund und wohlbehalten in die Heimat zurückgekehrt sind.
Aktuelle Informationen auch unter:
https://www.facebook.com/GFFFV-Styria-2253653184873073/
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Update #2 zum Hilfseinsatz der steirischen Kräfte in Nordmazedonien
7.8.2021, 14 Uhr
Kampf gegen die Flammen unter dem Dach des EU-Zivilschutzmechanismus
Schulter an Schulter kämpfen über 100 Feuerwehrmitglieder aus Niederösterreich und der Steiermark seit Freitagfrüh gegen die verheerenden Waldbrände in Nordmazedonien. Die Katastrophenhilfe der österreichischen Kräfte erfolgt im Rahmen des Unionsmechanismus und wird vom Bundesministerium für Inneres (Abteilung für Krisen- und Katastrophenschutzmanagement) aus mit EU, lokalen Behörden und den involvierten Landesfeuerwehrverbänden – koordiniert. Den Lead der österreichischen Kräfte hat der LFV Niederösterreich inne, der neben der Waldbrandbekämpfung – mit Verpflegung, Sanitär- und Schlafmöglichkeiten – auch für den reibungslosen Betrieb der Base of Operation verantwortlich zeichnet. Hier stattete Botschafter Dr. Georg Woutsas den Einsatzkräften auch einen Besuch ab und überbrachte den Dank der Republik für die erbrachten Leistungen.
Gemeinsam mit slowenischen Einheiten und lokalen Kräften sowie der Zivilbevölkerung stemmen sich alle Beteiligten gegen das Flammeninferno, wo um jeden Meter Wald- und Wiesenboden und um jedes einzelne Haus mit allen zur Verfügung stehenden Ressourcen gekämpft wird.
Die steirischen Kräfte stellen unter anderem die Löschwasserförderung und den Wassertransport sicher. Wie die sterischen Einsatzkräfte aus dem Einsatzgebiet melden, ist die Motivation der Truppe ungebrochen hoch wenngleich von den eingesetzten Kräften ob der herrschenden Hitze und der enormen Brandausbreitung physisch viel abverlangt werde.
So schreibt Andreas Ederer, Mitglied der FF Feldbach, in einer Nachricht an seine Kameradinnen und Kameraden und schildert die teils dramatische Lage: „Uns geht's sehr gut, aber die Ereignisse, die hier passieren sind unbeschreiblich. Wir sind mit plötzlichen Durchzündungen bis hin zu Feuerwalzen, die ganze Dörfer bedrohen, konfrontiert. Gestern haben wir mit vereinten Kräften ein Dorf in den Hügeln vor den Flammen gerettet“. Wie der Lead der steirischen Kräfte, ABI Thomas Fessl, den Landesführungsstab in Lebring informiert, sind die Kräfte heute primär im Raum Budinarci im Einsatz.
Ablöse vorbereitet
Im Zusammenwirken von BM.I, LFV Niederösterreich und LFV Steiermark wurde die Ablöse der Einsatzmannschaft von Feuerwehr und ÖRK koordiniert und organisiert. Der Kräftewechsel findet in der Nacht von (heute) Samstag auf Sonntag auf dem Luftweg statt. Abflug und Landung jeweils in Wien. Der Abflug ist Samstagabend für in etwa 23 Uhr avisiert, die Landung in Wien am Sonntagmorgen ist für ca. 6 Uhr eingetaktet. Landesfeuerwehrkommandant LBD Reinhard Leichtfried und sein Stellvertreter LBDS Erwin Grangl werden heute Abend – aus steirischer Sicht – mit der Ablösemannschaft in den Einsatzraum aufbrechen.
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Update #1 zum Hilfseinsatz der steirischen Kräfte in Nordmazedonien
6.8.2021, 10 Uhr
Nach knapp eintägiger Anreise sind die Feuerwehrkräfte aus der Steiermark heute Morgen, gegen 8 Uhr, im Zielgebiet angekommen, wie ABI d.F. Dipl.-Ing. Johannes Vallant dem Landesführungsstab in einer kurzen WhatsApp-Nachricht mitteilte. „Guten Morgen in die Heimat, wie haben vor ca. einer halben Stunde unser Zielgebiet erreicht. Es war eine sehr ermüdende und strapaziöse Anreise. Neben verkehrsbedingten Einschränkungen hatten wir Verzögerungen im Bereich von Mautstellen und Grenzübertritten. Die Distanz war nicht das Problem, sondern die dafür erforderliche Zeit und die damit verbundene Mühseligkeit. Trotz der strapaziösen Anreise ins Einsatzgebiet, wir haben abwechselnd ein, zwei Stunden geschlafen, sind Motivation und Moral sehr gut. Wir sind für den Einsatz bereit und werden bald loslegen“, so Vallant.
Allgemeine Lage
Die Lage im Einsatzgebiet ist weiterhin hochdynamisch. Gemeinsam mit den lokalen Behörden hat man sich darauf verständigt, dass die „Base of Operation“ der Feuerwehrkräfte aus Niederösterreich und aus der Steiermark auf einem Sportplatz in Pehcevo errichtet werden wird. Von diesem Bereitstellungsraum aus werden die Einsatzstellen angefahren werden, die sich in rund 15 bis 30-minütiger Entfernung befinden. Wie der LFV NÖ als einsatzführender Verband bestätigt, hat sich im Bergmassiv zwischen Raclovci und Pehcevo ein ausgedehnter Waldbrand in der Größe von ca. 3.000 ha entwickelt.
Wie der LFV NÖ weiters festhält, halten die Experten der ZAMG für heute punktuelle unergiebige Schauer im Einsatzbereich für möglich, auch die Nachtemperaturen können unter 20 Grad sinken; tagsüber werden Temperaturen um die 33 Grad Celsius erwartet, übers Wochenende bzw. Anfang nächster Woche wird tagsüber ein Temperaturanstieg auf über 40 Grad Celsius erwartet.
Über den Ablösezeitpunkt der eingesetzten steirischen Kräfte wird heute entschieden.
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Anhaltende Waldbrände in unterschiedlichen Mittelmeerregionen sowie im Bereich des westlichen Balkans drohen – trotz maximalem Kräfteeinsatz der örtlichen und überregionalen Löschkräfte – mehr und mehr außer Kontrolle zu geraten. Angesichts dieser besorgniserregenden Lageentwicklung wurden von den betroffenen Staaten Hilfsansuchen an die entsprechenden Einrichtungen der Europäischen Union gestellt. Über den EU-Zivilschutzmechanismus erfolgte die Mobilisierung und Koordination weiterer Unterstützung, so auch jene von Löschteams aus Österreich. Die Koordination aller dafür notwendigen Maßnahmen sowie die Einsatzbegleitung werden in solchen Fällen vom Bundesministerium für Inneres sichergestellt. So wurden gestern am späten Nachmittag/Abend, vom BM.I auch rund 120 Kräfte aus Österreich aktiviert und mittels Einsatzbefehl in die betroffenen Regionen nach Nordmazedonien für Löscharbeiten bzw. zur Sicherstellung der Wasserversorgung über lange Wegstrecken entsandt. Weitere Löscheinheiten aus Slowenien und Bulgarien werden ebenfalls in Nordmazedonien wirksam werden.
Die Steiermark ist mit 44 Kräften und 16 Fahrzeugen im Einsatz
Unter der Führung von speziellen Einheiten zur „Wald und Flurbrandbekämpfung“ vom Landesfeuerwehrverband Niederösterreich sind im Kontingent der Österreicher auch 44 Feuerwehrmitglieder mit 16 Fahrzeugen aus der Steiermark dabei, die heute Vormittag (5.8.2021), um 08:40 Uhr, von der Feuerwehr- und Zivilschutzschule in Lebring aus – mit Zugskommandant OBI a.D. Peter Hopf von der FF Bischoffeld an der Spitze, in Richtung Balkan aufgebrochen sind. Nach einer rund 1.000 km langen Anreise werden sie heute Abend/Nacht im Einsatzgebiet eintreffen und im Camp des LFV Niederösterreich stationiert. Von dort aus werden die Einsatzmaßnahmen der österr. Löschkräfte koordiniert.
Der Einsatz der Österreicher ist für 7 Tage angelegt, nach 4 Tagen ist ein Mannschaftswechsel vorgesehen, das eingesetzte Gerät bleibt vor Ort. „Wie dieser Austausch genau stattfinden wird, ist aktuell noch in Ausarbeitung, es stehen drei Varianten im Raum“ informiert KHD-Bereitschaftskommandant OBR Volker Hanny, Landessonderbeauftragter für den Katastrophenhilfsdienst im LFV Steiermark, beim Briefing kurz vor der Abreise und verweist auf den ersten Realeinsatz dieser Einheit in der neunjährigen Geschichte des Bestehens.
Der Landesführungsstab ist für diesen Auslandseinsatz in der Lebringer Feuerwehrschule zusammengetreten und wird während des Einsatzes permanent besetzt sein, um die Koordination des Einsatzes und der Ablösen sowie die Verbindung mit den steirischen Löschmannschaften sicherzustellen.
Ein Vorauskommando bestehend aus ABI Thomas Fessl von der FF Irdning und ABI Markus Allmer von der FF St. Lorenzen am Wechsel, ist bereits gestern spätabends, gegen 23 Uhr, in den Einsatzraum aufgebrochen, um die Lage vor Ort zu erkunden. Fessl wird auch als Teamleader der steirischen Kräfte im Einsatz sein.
Erster Auslandseinsatz für KHD-International
Die steirische GFFFV-Einheit (Ground Forest FireFighting using Vehicle) wurde 2012 aufgestellt und ist auf die Löschwasserförderung über längere Strecken, wie es bei z.B. Waldbränden notwendig ist, spezialisiert. Dafür verfügt sie über dementsprechendes Gerät und Schlauchmaterial. Die in Summe rund 150-köpfige Einheit besteht aus einem Stabs-, Pumpen- oder Tanklöschwagen- und Versorgungszug und setzt sich aus vielen steirischen Feuerwehren zusammen. Von diesen Feuerwehren wird sowohl Mannschaft als auch entsprechendes Gerät zur Verfügung gestellt. Diese Ressourcen sind im Falle einer EU-Anforderung, so wie gestern erfolgt, binnen kürzester Zeit abmarsch- und einsatzbereit.
Wie Landesfeuerwehrkommandant LBD Reinhard Leichtfried bei der Verabschiedung der steirischen Kräfte betonte, ist dies der erste Auslandseinsatz für diese Einheit. „Angesichts der zu erwartenden Herausforderungen mit extremer Hitze und unbekannten lokalen Gegebenheiten, den möglichen Unwägbarkeiten und potenziellen Gefahren im Einsatzraum, danke ich euch für eure kurzfristige Bereitschaft, in Nordmazedonien in den Einsatz zu gehen, sehr herzlich. Ich weiß, dass euer Know-how sehr geschätzt werden wird und wünsche euch für den ersten Realeinsatz in der neunjährigen Geschichte dieser Einheit viel Erfolg – kommt bitte alle wieder gesund und wohlbehalten zurück nach Hause“, so LBD Leichtfried vor versammelter Mannschaft.
Test und Sicherheitsunterweisung
Nach Eintreffen heute Früh in Lebring unterzogen sich sämtliche Teilnehmer und Mitwirkende einem Antigentest, ehe sich die Einsatzmannschaft zu einem Briefing zusammenfand. Hier wurde die Mannschaft von Dipl.-Ing. Dr.mont. Hannes Kern, Mitglied der FF Vorau und anerkannter internationaler Experte im Katastrophenmanagement, in die Lage eingeführt und mit sicherheitstechnischen Belangen vertraut gemacht. Die steirische Einheit wird auch von einer zweiköpfigen Mannschaft vom Roten Kreuz, LV Steiermark, mit RTW begleitet.
Einsatzraum und Kräfteverteilung
Der Einsatzraum der steirischen Einheiten, die heute mit zehn Tanklöschfahrzeugen und sechs Transport- bzw. Versorgungsfahrzeugen vom „TLF-Zug“ in Richtung Nordmazedonien aufgebrochen sind, wird voraussichtlich südöstlich von Skopje sein. Eine genaue Zuteilung wird erst vor Ort und lagespezifisch vorgenommen werden können. Die Versorgung der eingesetzten Kräfte wird vom LFV Niederösterreich sichergestellt. Die in Summe 46 Einsatzkräfte, die ab heute Abend in Nordmazedonien im Einsatz sind, setzen sich aus 17 steirischen Feuerwehren zusammen. Mit den derzeit acht Feuerwehrmitgliedern, die in Lebring im Landesführungsstab tätig sind, sind zum Zeitpunkt dieser Aussendung 54 steirische Feuerwehrmitglieder aktiv an der erfolgreichen Bewältigung dieses Einsatzszenarios – und aller damit verbundenen Aufgaben – involviert.
Text und Fotos: Thomas Meier, MA; Video: Marcel Schraffl
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