Aktuelles aus den Feuerwehren
Erfolgreiche Teilnahme an den THL-Tagen
Erstellt von OLM d. V. Ing. Christian GRÖBLBAUER am 12.09.2023
Insgesamt nahmen 35 Feuerwehr-Teams aus Deutschland, Tschechien und Österreich bei den Österreichischen THL-Tagen in Vils (Bezirk Reutte – Tirol) teil, um ihre Leistungen bei der technischen Unfallrettung überprüfen zu lassen. Vier steirische Teams – darunter auch die Feuerwehren Hart-Albersdorf und Krieglach – nahmen bei diesem Ausbildungsbewerb teil.
Retten in der goldenen Stunde
20 Minuten hatten die einzelnen Teams Zeit, um im Rahmen eines Unfall-Szenarios eine Person aus einem Wrack zu retten. Diese 20 Minuten ergeben sich aus der „Golden Hour of Shock“ (Goldene Stunde des Schocks). Diese besagt, dass eine schwerverletzte Person, die innerhalb einer Stunde nach einem Unfall in ein entsprechendes Trauma Zentrum eingeliefert wird, die besten Überlebenschance hat. 20 Minuten werden dabei für die Anfahrt der Rettungskräfte zum Unfallort kalkuliert, 20 Minuten für die Rettung aus dem Unfallfahrzeug und weitere 20 Minuten für den Transport ins Krankenhaus.
Der Wettbewerb steht dabei für die teilnehmenden Teams aber nicht im Vordergrund. Viel eher steht das voneinander Lernen durch die gegenseitige Beobachtung und das Eintrainieren einer gewissen Routine bei den zahlreichen Übungen für die THL-Tage im Vordergrund. Davon profitiert die Feuerwehr, aber natürlich vor allem die zu rettenden Personen.
Starke Leistung der Teams aus dem Bezirk Voitsberg!
Das komplexe Unfallszenario wird dabei bei einem Briefing zugelost und bleibt vor dem Übungseinsatz für die Mannschaft geheim. Ein unabhängiges Schiedsrichter Team bewertet dabei die einzelnen Arbeitsschritte der Rettungsaktion und vergibt dabei Punkte.
Im Szenario für das Mooskirchner Team musste ein Geländewagen, der auf einen Trailer gestürzter war, gesichert werden. Staplergabeln eines Teleskopladers steckten im Fahrzeug, welche den Patienten am Fahrersitz einschlossen. Das Szenario musste vom Team aufwendig auf einer Höhe von zwei Metern gesichert werden, erst dann konnte sich der Sanitäter Zugang zum Unfallopfer verschaffen. Da die Staplergabeln das Tunneln der verunfallten Person (=Retten über das Fahrzeugheck) unmöglich machten, musste der Rettungsplan auf das Schaffen einer seitlichen Rettungsöffnung umgestellt werden. Mit Hilfe der Rettungsboa konnte die Patientin zwischen den Gabeln auf das Spineboard gedreht und anschließend weiter versorgt werden. Das Mooskirchner Team konnte das Szenario in der Stufe SILBER innerhalb der Sollzeit erfolgreich bewältigen.
Das Team der Ligister Kameraden musste nach einem Verkehrsunfall mit Traktor und einem Holzanhänger, wobei sich die Baumstämme lösten und einerseits den Innenraum des Fahrzeuges durchbohrten aber auch lose am Fahrzeug lagen, eine Person aus dem Fahrzeug retten. Nach der Fahrzeugstabilisierung und Erstzugang zum Patienten wurden die Stämme vorsichtig aus dem Fahrzeug entfernt. Anschließend wurde mit schwerem Rettungsgerät eine „große Seitenöffnung“ vorgenommen, um genug Raum für die achsengerechte und patientenschonende Rettung vorzufinden. Gerettet wurde das Unfallopfer unter Zuhilfenahme des „Short Boards“, der „Rettungsboa“ und dem „Spineboard“. Für die Arbeitsweise und des Zusammenspiels des Teams während des Szenarios wurden sie mit GOLD bewertet.
Die THL-Tage 2024 finden im steierischen Krieglach statt.
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