Ausbildung: Feuerwehren bereiten sich auf technische Einsätze vor
Erstellt von OBI d. V. Artur HOLAWAT am 11.04.2010
Aufgrund des steigenden Straßenverkehrs nehmen die Einsätze im technischen Bereich immer mehr zu. Daher heißt es für die Feuerwehren, sich weiterzubilden und sich auf neue Verhältnisse und neue Materialen in der Fahrzeugindustrie einzustellen. Die Entwicklung in der Fahrzeugindustrie auf dem Sektor Sicherheit schreitet rasch voran und es werden für die Sicherheit immer bessere Materialen in Verwendung genommen.
Die Rettungsgeräte der Feuerwehren – Schere und Spreizer – wurden für die vormals gültigen Sicherheitsstandards entwickelt, um eine rasche Rettung von Personen, die in PKW's eingeklemmt sind, durchführen zu können.
Heute wird ein bunter Werkstoffmix im Karosseriebau für Front- Seitenaufprall verwendet. Moderne Lenksäulen, Rohrverstärkung in Säulen sind weitere Entwicklungen, die eine Rettung mit den herkömmlichen Rettungsgeräten erschweren. So reicht für moderne B-Säulen/Schweller die Öffnungsweite alter Schneidegeräte nicht mehr aus und zum Trennen der Strukturen sind hohe Kräfte erforderlich. Aufgrund der neuen Materialen müssen Alternativen zu bisherigen Vorgangsweisen bei einer Befreiung von eingeklemmten Personen gefunden werden. Da ein Durchtrennen der neuen Materialen fast nicht mehr möglich ist, muss zum Beispiel das Material gerissen, weggedrückt werden oder es müssen weichere Bereiche herangezogen werden. Dafür müssen auch geeignete Werkzeuge und Gerätschaften wie Blechaufreißer, Twin Saw, Säbelsäge, Metallhandkreissäge usw. verwendet werden. Es könnte daher auch eine Rettung durch das Heckfenster, durch den Kofferraum,.durch das Abklappen des Daches oder aber auch durch den Fahrzeugboden vorgenommen werden.
Vermehrt wird der hydraulische Rettungszylinder zum Wegdrücken in den Einsatz kommen. Ein wichtiger Punkt bei diesen Rettungsaktionen ist die Stabilisierung des Fahrzeuges. Dabei können ebenfalls verschiedene Möglichkeiten herangezogen werden.
Die technischen Einsätze auf der Straße werden für die KameradenInnen der Feuerwehren immer schwieriger und komplizierter, jedoch ist für eine verletzte Person der Zeitfaktor von höchster Priorität.
Um auch weiterhin den Aufgaben gerecht zu werden und verletzte Personen so rasch wie möglich befreien und der Rettung übergeben zu können, wurde bei der FF Piber eine Schulung der KameradenInnen auf die neuen Materialien und neuen Techniken durchgeführt.
Es hat wieder gezeigt, dass im Feuerwehrwesen die Fort- und Weiterbildung großgeschrieben wird, um der Bevölkerung in schwierigen Situationen bzw. im Kampf um Leben und Tod rasche Hilfe zukommen zu lassen. Es muss auch die Firma „Auto Jumper“ in Bärnbach hervorgehoben werden, die für Schulungen und Übungen PKW`s zur Verfügung stellt und danach wieder ordnungsgemäß entsorgt.