Abs. III: Feuerwehrkameraden auf Fußwallfahrt nach Mariazell - (Fotos)
Erstellt von BR Engelbert HUBER am 18.08.2009
In den letzten Tagen des „alten“ Jahres (2008) haben ABI d.F. Ewald Raudner, HBI d.F. Friedrich Pachatz und HBI Robert Wagnest die Weichen für eine weitere Fußwallfahrt von Kameraden der Wehren des Abschnittes III im Laufe des Jahres 2009 gestellt.
Mit der Ihnen eigenen Konsequenz haben sie bei der Organisation wirklich nichts dem Zufall überlassen. Nach Termin-Feinabstimmung mit anderen Aktivitäten im Bezirksfeuerwehrverband und den Wehren des Abschnittes III wurden – auch unter Berücksichtigung der Eindrücke von 2008 – die Quartiere reserviert sowie alles vor Ort erledigt, was dem Wohl der Fußwallfahrer zugute kommen sollte.
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1. Tag – 22. Juli 2009:
Nach Besprechung von Einzelheiten versammelte sich am Mittwoch, 22. Juli 2009 eine Gruppe von 20 Feuerwehrkameraden aus Gaisfeld, Ligist, Steinberg, Krottendorf, Köppling und Mooskirchen beim vereinbarten Treffpunkt in Söding.
Hans Roth, der ebenso bekannte wie in der Pfarre Mooskirchen geschätzte seelsorgliche Begleiter der FußwallfahrerInnen war willens, den Weg mit den Feuerwehrkameraden zu gehen.
Seine bewegende Andacht bei der „Hirmi-Kapelle“ in Großsöding bildete den offiziellen Anfang einer gewaltigen Strecke. .Die „Reise“ nach Mariazell konnte damit beginnen.
Über Altenberg, Hitzendorf und Rohrbach erreichte man bei bestem Wanderwetter – ganz im Gegenteil zum Vorjahr – St. Oswald/Plankenwarth querend, den Ortsteil Schirning. Hans Roth war eine weitere Begleitung der zwischenzeitlich schon gut gelaunten Feuerwehrmänner wegen gesundheitlicher Einschränkungen leider nicht möglich.
Beim „Wiesenwirt“ wurden die Speicher angesichts schon beachtlicher Temperaturen ordentlich aufgefüllt.
Von da weg war von den Wanderern unschwer zu erkennen, dass in den Tagen zuvor großflächige Überflutungen wohl auch den Einsatz von FeuerwehrkameradInnen erforderlich machten. Die „Spuren“ waren noch mehr als deutlich zu sehen. Steilere Anstiege vermittelten einen Vorgeschmack auf das, was nachmittags zu bewältigen sei (die, die schon dabei gewesen sind, ware nicht mehr zu überraschen). Bald aber war Rein erreicht. In der „Stiftstaverne“ alles für das gut sortierte Mittagsmahl vorbereitet.
Dann folgte ein längerer, zwischendurch steiler Anstieg nach Enzenbach. Von dort führte der Weg mit Labeunterbrechung an schon bekannter Stelle weiter nach Stübing. In Friesach war beim Gasthof Weingrill Zwischenstation. Teilweise leicht lädiert galt es – die Nachmittagsstunden waren mittlerweile schon hereingebrochen – der vielbefahrenen Straße nach Semriach folgend, zum „Kesselfall“ zu gehen. Unbarmherzig zeigte die Sonne ihre ganze Kraft; Schweißperlen im Gesicht, an Händen und wer weiß sonst noch. Die vielen Stufen des landschaftlich einmaligen Kesselfalles zerrten an den letzten Konditionsreserven. Langsam und bedächtig schritten alle in die Marktgemeinde Semriach hinein, erfreuten sich am Blick auf die Pfarrkirche, hielten dort Einkehr zu Besinnung und Gebet. Wenige Schrite noch unddas „erlösende“ Ziel im Gasthof Jaritz war erreicht.
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2. Tag – 23. Juli 2009:
Strahlender Sonnenschein am Donnerstagmorgen begünstigte die Stimmung der Wanderschar natürlich und täuschte – zumindest vorerst – über erste Beschwerlichkeiten an den Beinen einzelner hinweg. Dennoch oder gerade deshalb ging es frühmorgens los. Zuerst zum Rechberg, dann zu einer Stärkung und weiter – bei nahezu tropischen Temperaturen – auf die Teichalm. Die Wirtsleute beim „Angerwirt“ warteten schon ungeduldig, weil der Terminplan gar nicht einzuhalten war. Das Mittagsmahl excellent wie immer zubereitet. Die saisonbedingten Besonderheiten – beginnend mit Eierschwammerl – wurden gerne angenommen. Damit sollte die doch noch weite Wegstrecke, am „Holzmeister“ vorbei, bergauf und bergab in der steirischen Hügellandschaft, bei erfrischendem Almlüfterl, gut und rasch zu bewältigen sein.
Bei der „Mooskirchner Gedenkstätte“ am Straßegg, nach einigen Stunden angekommen, feierte Hans Roth (hiehier angereist) mit allen Wanderern einen eindrucksvollen Wortgottesdienst. Einige Meter weiter „warteten“ schon Abendmahl und „Schwalbennest“ auf die ermüdeten Teilnehmer.
Zu fortgeschrittener Abendstunde konnten sich einige ihrer Strapazen bei steirischer Volksmusik doch nicht mehr so ganz erinnern. Auch mehr oder weniger Schmerzen nicht, als es galt, das Tanzbein zu schwingen – Stefan, der Taxitänzer, war einmal mehr in seinem Element.
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3. Tag – 24. Juli 2009:
Ein umfangreiches „Wanderprogramm“ war für den dritten Tag „vorbereitet“. Vom Straßeggwirt – nach gewohnt herzlicher und musikuntermalter Verabschiedung durch den Hausherrn – ging es zuerst steil, später gemütlich weiter zur Herrenalm. Mit kräftigender Stärkung war es ein leichtes, den Weg auf die Schanz zu bewältigen. Hans Roth kam ein Stück des Weges entgegen und lud dann zum Rosenkranz-Gebet auf dem letzten Teil ein.
Der weitere, stets steile, abschnittweise sehr steile, aber landschaftlich interessante Weg auf die Stanglalm wurde in „rekordverdächtiger Zeit“ – deutlich unter zwei Stunden – geschafft. Da war die Freude über das angestrebte Ziel ebenso groß wie das Wissen um ein kühlendes Getränk vor der weiteren Herausforderung.
Der Abstieg in das Mürztal gestaltete sich besser als erwartet. Dennoch aber mußten alle Respekt vor Geröllmassen und vielen Wurzeln haben. Die Unwetter der letzten Zeit hatten deutliche Spuren hinterlassen. Bald war Mitterdorf im Mürztal erreicht. Kühlende Getränke fanden reißenden Absatz und via Taxi waren alle bald im Jugendgästehaus Veitsch. Eine empfehlenswerte Unterkunft; tolle Wohneinheiten, erstklassige Küche und nettes Service.
In der Pfarrkirche Veitsch – sie ist dem hl. Vitus geweiht – feierte Bezirks-Feuerwehrkurat Dechant Dr.Mag. Erich Linhart mit allen Fußwanderern am Freitagabend die heilige Messe in eindrucksvoller Weise.
Der Geburtstag von BR Engelbert Huber blieb nicht geheim. Die „süße“ Überraschung gelang vollends; nach ausgesprochenen Aufmerksamkeiten erwies der Brandrat seine Großzügigkeit.
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4.Tag – 25. Juli 2009:
Ein nächtlicher Gewitterregen hätte den Wunsch, tagsdarauf die Strecke über die Hohe Veitsch zu nehmen, beinahe zunichte gemacht. Unter fachkundiger Führung von Fritz Pachatz nahmen die Feuerwehrkameraden zuerst den Weg zum Pilgerkreuz. Ein herrlicher Ausblick, hoch über dem Dorf Veitsch, hinein in das Mürztal. Rücksprache mit Ortskundigen ermutigte, den Weg weiter zu gehen. Steil, auf altem Bergwerksgelände, den Etagen folgend, wurde Höhenmeter um Höhenmeter „gemacht“. Rund 1250 galt es bis zum Ziel auf der Hohen Veitsch zu bewältigen. Nach einigen Stunden war auf 1450 m Seehöhe die in Aussicht genommene Hütte erreicht. Erstklassig verpflegt waren alle guten Mutes, das gesteckte Ziel erreichen zu können. Lediglich mit den nachmittäglichen Wetterkapriolen hatte niemand gerechnet. Einsetzender Regen und starker Nebel machten das Ersatzprogramm notwendig, um noch rechtzeitig und ungefährdet das Etappenziel am Niederalpl zu erreichen. Bei starken Windböen war es zeitweise nicht angenehm und einfach, den richtig Weg und dann noch den Abstieg so zu finden, wie es gedacht war. In der herrlich ausgestatteten Holzbox angekommen, gehörten Unannehmlichkeiten der letzten Stunden schon der Vergangenheit an.
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5. und letzter Tag – 26. Juli 2009:
Das Wetter zeigte sich wieder von der guten Seite, leicht wind durchzogen, ermöglichte aber wunderbare Rundblicke in die steirische Bergwelt.
Am Herrenboden wurde noch einmal Rast gemacht, restlich vorhandene Jause verzehrt und Sonnenstrahlen genossen, wie das an den anderen Tagen schon ausgiebig der Fall war. Bald war dann der Weg nach unten und hinaus – über den „Erzherzog-Johann-Steig“ – nach Mooshuben gefunden.
Die Bewirtung im Gasthof „Mooshubenwirt“ wieder wunderbar; rasch, ausgezeichnet und dazu auch noch preisgünstig. Hans Roth stieß wieder zur Runde, informierte sich über alle Einzelheiten der letzten Tage und bereitete für die „Ankunft“ im Gnadenort vor.
Ehe die restlichen knapp 6 Kilometer in Angriff genommen wurden, kleideten sich alle Teilnehmer einheitlich mit vorbereiteten T-Shirts, die mit Aufschriften auf diese zweite Fußwallfahrt hinwiesen. Im Schweigemarsch näherte man sich der Basilika. Groß die Freude, als Hans Roth im Gotteshaus zum gemeinsamen Gebet einlud.
Die heilige Messe feierte in der Michael’s-Kapelle Feuerwehrkurat Mag. Wolfgang Pristavec, der den Fußwallfahrern dankenswert in die Obersteiermark gefolgt war. Von der Begrüßung bis hin zum Schlußsegen für alle Anwesenden und bewegenden Worten des Mooskirchner Geistlichen war das wohl die Krönung eines Aktes der Gemeinschaft und Gemeinsamkeit, die sich 20 männliche Feuerwehrkameraden – unter ihnen neben allen schon Genannten auch HBI Josef Fuchs, ABI Josef Pirstinger und BR Engelbert Huber –freiwillig auferlegt haben.
Danke allen, die dieses schöne und menschlich bereichernde, knapp 140 Kilometer lange „Werk“ initiiert (Ewald Raudner), organisiert (Friedrich Pachatz, mit wertvoller Unterstützung durch Robert Wagnest) und letztlich fünf Tage lang mit ihrer Teilnahme so toll gelebt haben.
Alle Fotos zum Download:
(ca 2MB)