Feuerwehrgeschichte-Seminar 2025
Erstellt von OBM d.LFV Ing. Werner Strohmaier am 15.04.2025
Am 29.3.2025 fand das diesjährige Feuerwehrgeschichte (FG)-Seminar in Lebring statt, zudem sich mehr als 50 Teilnehmer eingefunden hatten. Als Gäste konnten HBI Dr. Karl Gruber (LFV Burgenland), EBR Ing. Dieter Insam (LFV Kärnten), LFR Ewald Edelmaier und BSB Anton Mück (LFV Niederösterreich) sowie BR d.F. Dr. Robert Gründlinger (LFV Oberösterreich) begrüßt werden, genauso wie der Sachbearbeiter für Feuerwehrgeschichte, HBI Robert Ortner, der in seiner Funktion als Kommandant der FF Zwaring-Pöls teilnahm.
Am Vormittag war der erste Vortrag dem Thema „Feuerwehrhelme“ gewidmet. SOB für FG und Dokumentation des BFV Leoben, OBM d.V. Kurt Holler, stellte die Entwicklung dieses wichtigen Kopfschutzes vor und präsentierte hervorragende Beispiele aus seiner persönlichen Helme-Sammlung.
Danach referierte HR Dr. Helmut Theobald Müller, treuer Gastvortragender, der dankenswerterweise schon bei FG-Lehrgängen und Seminaren unterstützend mitgewirkt hatte, über die Entwicklung der behördlichen Verwaltung sowie über die Einführung der Bezirkshauptmannschaften. Über deren Aufgabenspektrum Bescheid zu wissen ist deshalb von Bedeutung, da es viele Bezüge zu den Tätigkeitsfeldern der Feuerwehren und ihrer Verbände aufweist.
In diesem Kontext sprach der LSOB f. FG, BR d.V. Mag. Max Aufischer über die Begriffe „Feuerwehrbezirk, Bezirks- und Bereichsfeuerwehrverbände“, die wegen ihrer sprachlichen Nähe oft verwechselt werden, aber zu unterschiedlichen Zeiten verschiedene Bedeutungen hatten.
Nach der Pause widmete sich OLM d.V. Mag.a Katrin Knaß-Rossmann, Leiterin des „Steirischen Feuerwehrmuseums – Kunst und Kultur“ in Groß St. Florian dem Thema Museum und Schauräume. In ihrem Referat präsentierte sie neben dem von ihr geleiteten die Feuerwehrmuseen St. Florian (Oberösterreich) und jenes der BF Wien sowie einige zertifizierte Schauräume. Dabei erklärte sie auch die Unterscheidung zwischen Museum und Schauraum sowie die Möglichkeit einer Zertifizierung durch die Geschichte-Kommission des CTIF.
Im letzten Referat am Vormittag sprach IBM a.D. Klaus Dieter Schellauf über den Langzeit Verbandsobmann DI Alois Huber, der von 1871 bis 1918 den LFV Steiermark geführt hatte. Diese Zeit war geprägt von grundlegenden gesellschaftlichen, rechtlichen und technischen Änderungen, die bewältigt werden mussten. Seine Doppelfunktion als Obmann des Landesfeuerwehrverbandes und Branddirektor der Stadt Graz waren diesbezüglich oft sehr hilfreich.
Das Seminar bildete den Rahmen für die Eröffnung einer kleinen Präsentation der Biografie DI Alois Huebers. Sie wurde von OLM d.V. Mag.a Knaß-Rossmann und IBM a.D. Schellauf gestaltet und von ihnen vor dem Mittagsessen eröffnet. In diesem Zusammenhang sei auch dem Schulleiter OBR d. LFV DI (FH) Gerhard Grain herzlich gedankt, da er dafür nicht nur die Beleuchtung der Schaukästen erneuerte, sondern auch mehrere Kästen für die Feuerwehrgeschichte dafür zur Verfügung stellte.
Nach der Mittagspause bat EBR Ing. Dieter Insam spontan das Wort ergreifen zu dürfen. Zur absoluten Überraschung der beiden unterstrich er mit freundlichsten Worten die Leistungen von BR d.V. Mag. Aufischer und von HBI Karl Gruber und dankte ihnen für die jahrelange gedeihliche Zusammenarbeit. Danach verlieh er den Genannten im Namen des LFV Kärnten und dessen Landeskommandanten FVPräs Ing. Rudolf Robin das „Ehrenzeichen am Bande in Bronze des Kärntner Landefeuerwehrverbandes“.
Nach Worten des Dankes wurde die Tagung programmgemäß fortgesetzt. Wie schon im vergangenen Jahr wurden in kürzeren Referaten Feuerwehren vorgestellt, die vor mehreren Jahrzehnten gegründet wurden und aufgrund ihrer Jubiläen Festschriften oder Feuerwehrchroniken herausgegeben hatten. Durch diese Vorträge sollten nicht nur die Leistungen dieser Feuerwehren, sondern auch die Zugangsweisen der Erstellung dieser Publikationen aufgezeigt werden. Wie war die Herangehensweise? Wie konnte historisches Quellenmaterial beschafft werden? Wo fand man Unterstützung? Wie wurde sie finanziert? Und auf welche Art wurde sie präsentiert?
Den Reigen dieser Referate startete LFKUR Dr. Michael Staberl, LSOB für die Seelsorge, der über seine FF Mariazell und die Erstellung der 150-Jahr Chronik, die er erarbeitet hatte, berichtete. Danach folgten die Präsentationen der Chronik der FF Hörmsdorf (100 Jahre) durch HBI DI (FH) Hans Jürgen Ferlitsch und jener der FF Voitsberg (150 Jahre) durch HBI DI (FH) Bernd Unger.
Dieser inhaltliche Bogen beispielhafter Leistungen und Vorgangsweisen wurde nach der nachmittäglichen Pause durch Präsentationen der historischen Schriften von HLM Alois Hofer, FF Petersdorf II (90 Jahre) und von EOBI Peter Riedler, FF Albersdorf (120 Jahre) abgerundet.
Den inhaltlichen Abschluss bildete der Vortrag „Gott zur Ehr -Religion-Kirche-Feuerwehr“ von OBI d.V. Mag. Mario Hörzer, SOB f. FG und Dokumentation des BFV Fürstenfeld. Er hatte mit Kameraden die gleichnamige Themen-Ausstellung erarbeitet, die vom Team des Museums einfühl- und sorgsam umgesetzt wurde. Sie ist zurzeit im Steirischen Feuerwehrmuseum als Feuerwehr-Sonderausstellung zu sehen. Ausgehend vom BFV Fürstenfeld, stellte er Traditionen und Bräuchen dar, die sowohl Bezüge zur Religion als auch zur Feuerwehr haben. Auch weist die Ausstellung auf die Funktion der Feuerwehrkuraten und deren Aufgaben hin. So schloss sich der Kreis, da der erste Referent am Nachmittag, LFKUR Dr. Staberl, der erste Landefeuerwehrkurat des LFV Steiermark war. Abschließend wies OBI d.V. Mag. Hörzer nochmals auf den begleitenden Katalog hin und lud die Teilnehmer zum Besuch der Ausstellung ein.
Nach Worten des Dankes für die hervorragenden Vorträge und Präsentationen sowie für die rege Teilnahme am Feuerwehrgeschichte-Seminar vom LSOB für Feuerwehrgeschichte und Dokumentation fand das Feuerwehrgeschichteseminar mit einigen Schlussworten und die Verteilung der Teilnahmebestätigungen durch Lehrgangsbetreuer HBI d. LFV Ing. Markus Plösch, BSc sein Ende.
Bericht: LSOB Mag. Max Aufischer, BA
Fotos: Mag. Hannes Pokorn