Landesfeuerwehrausschuss fasst wichtige Beschlüsse
Erstellt von Thomas Meier, MA am 06.12.2024
Am 5. Dezember 2024, dem Internationalen Tag des Ehrenamtes, fand in der Feuerwehr- und Zivilschutzschule in Lebring die turnusmäßige Sitzung des Landesfeuerwehrausschusses statt. Die Sitzung, die von Landesfeuerwehrkommandant Reinhard Leichtfried geleitet wurde, startete um 16:00 Uhr und endete kurz vor 18:45 Uhr. Auf der umfangreichen Tagesordnung standen insgesamt 20 Punkte. Alle Beschlüsse wurden einstimmig gefasst. An der Sitzung nahmen neben den Bereichsfeuerwehrkommandanten auch je ein Vertreter der Berufsfeuerwehr (BR Ing. Ingo Mayer), der Betriebsfeuerwehren (OBR d.F. Michael Wolf) und der Universitätsfeuerwehren (ABI d.F. MinR Mag. DI Bernhard Futter) teil. Ebenfalls vertreten waren das Land Steiermark durch FAKS-Leiter HR Mag. Harald Eitner, Landesfeuerwehrinspektor OBR Ing. Josef Plank und Stefan Buchegger vom Büro des Landeshauptmanns Mag. Christopher Drexler sowie Mitarbeiter des Landesfeuerwehrverbandes.
Zu Beginn begrüßte Landesfeuerwehrkommandant Reinhard Leichtfried die Anwesenden und stellte die Beschlussfähigkeit fest. In seinen einleitenden Worten nutzte LBD Leichtfried die Gelegenheit, um jenen Bereichsfeuerwehrkommandanten, die im Sitzungsvorfeld Geburtstag hatten, diesen nachträglich im Namen des LFV zu gratulieren und ein kleines Präsent zu überreichen. OBR Gernot Rieger wurde herzlich zu seinem 50. Geburtstag gratuliert, LBDS Christian Leitgeb überbrachte Glückwünsche an den Landesfeuerwehrkommandanten selbst, der kürzlich ebenfalls seinen Geburtstag gefeiert hatte. Eine besondere Überraschung war der Besuch des Nikolaus, der den Anwesenden eine kleine Aufmerksamkeit überreichte.
Nach der Genehmigung des Protokolls der letzten Sitzung berichtete Landesfeuerwehrkommandant Reinhard Leichtfried über aktuelle Entwicklungen und zukünftige Herausforderungen im steirischen Feuerwehrwesen. So informierte er beispielsweise über die weitere Vorgehensweise bei der Richtlinie „ABC-Mess- und Erkundungsdienst im LFV Stmk“. Im Hinblick auf das weitere Vorgehen mit der Fachzeitschrift BLAULICHT in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten, die durch steigende Kosten in der Produktion und sinkende Abonnentenzahlen geprägt sind, wurde von Leichtfried informiert, dass der Verlag in Zusammenarbeit mit dem Landesfeuerwehrverband Maßnahmen zur Konsolidierung – wie die Reduktion der jährlichen Ausgabenanzahl, die Durchführung einer Leserumfrage und die Prüfung alternativer Konzepte – einschließlich einer verstärkten Online-Präsenz – ergriffen hat, wobei sich der Landesfeuerwehrausschuss klar zur Fortführung des Magazins bekennt, jedoch gleichzeitig klare Maßnahmen seitens des Verlags zur wirtschaftlichen Konsolidierung sowie einen verstärkten Abdruck von Informationen und Berichten aus den Feuerwehrbereichen fordert.
Angesprochen wurde von LBD Leichtfried auch die Teilnahme am außerordentlichen Bundesfeuerwehrtag, der am 25. Jänner 2025 in Linz stattfinden wird. Dort soll eine Satzungsänderung des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes beschlossen werden. Der Landesfeuerwehrverband wird Delegierte zu dieser Veranstaltung entsenden. Am Vortag wird die Österreichische Feuerwehr- und Katastrophenschutzakademie (ÖFKAD) offiziell aus der Taufe gehoben werden.
Weiteres informierte der Landesfeuerwehrkommandant, dass der Abgabetermin für Einsatzberichte und Berichte der Landessonderbeauftragten mit 12. Jänner 2025 festgelegt wurde und die Jahresstatistik für 2024 am 13. Februar 2025 präsentiert wird. Abschließend berichtete LBD Leichtfried über eine Schwerpunktprüfung zur persönlichen Schutzausrüstung (PSA) durch das Arbeitsinspektorat, die ohne Beanstandungen des Arbeitsinspektorats erfolgreich abgeschlossen wurde, über redaktionelle Änderungen bei der Durchführungsbestimmung beim Wissenstest bzw. Wissenstestspiel, über abgeschlossene und laufende Projekte in der FWZS sowie über den Status bei der Erstellung eines Leitfadens bei der Überstellung der Feuerwehrjugend in den Aktivstand.
Danach standen die Berichte der Vertreter der Berufsfeuerwehren, Betriebsfeuerwehren und Universitätsfeuerwehren auf der Agenda. Im Mittelpunkt dieser Ausführungen stand die strategische Weiterentwicklung. So erteilte LBD Leichtfried den Auftrag, eine Abstimmung von Ausbildungsinhalten hinichtlich spezifischer Bedürfnisse der Betriebsfeuerwehren in Form von praxisnahen Modulen vorzunehmen sowie eine Anpassung von Zugangsvoraussetzungen für die Teilnahme an Führungsausbildungen zu prüfen. Weiters erhielt der Vertreter der Universitätsfeuerwehren von LBD Leichtfried den Auftrag, das steirische Feuerwehrwesen im Bereich von „Innovation-Leadership“ wieder an die Spitze zu führen. Ziel ist es, durch verstärkte Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen in Bildung, Forschung und Entwicklung sowohl bestehende Kompetenzen auszubauen als auch neue Maßstäbe zu setzen.
Ein weiterer Punkt war die Beschlussfassung zu den Fördervergaben, wo ergänzend zur Fördermappe auch zentrale Entscheidungen getroffen wurden. So wird im Bereich Liezen ein weiteres Wechselladefahrzeug mit Kran stationiert, um die Einsatzbereitschaft im geografisch größten Bezirk in der Steiermark zu stärken. Ebenso wurde die Anschaffung eines neuen Dekontaminationsgeräts für Atemschutzgeräte für das Atemschutz-Servicezentrum beschlossen.
In der Fortführung der Tagesordnung stand die Beschlussfassung der Richtlinie „Wasserdienst“ auf dem Programm, die durch den AK Wasserdienst überarbeitet wurde. Die Änderungen umfassen eine Neustrukturierung der Wasserdienststaffeln (vormals Tauchgruppen), vereinfachte Beschaffungsprozesse sowie einige weitere organisatorische und administrative Maßnahmen, wie LFR Helmut Vasold berichtete.
Auch die Richtlinie „Landesführungsstab“ wurde auftragsgemäß überarbeitet, wie im nächsten Tagesordnungspunkt von LBD Leichtfried berichtet wurde. Die Änderungen umfassen unter anderem optimierte Alarmierungsprozesse, klare Kommunikationsstrukturen, Voraussetzungen zur Mitarbeit und regelmäßige Übungen des Führungsstabs.
Wie LFR Erwin Grangl in Folge berichtete, werden die Versicherungsleistungen für die steirischen Feuerwehren durch neue Varianten verbessert, die unter anderem höhere Deckungssummen bei Unfallkosten und Invaliditätsrenten bieten. Dem Ziel, alle Feuerwehren zu einem weiterhin moderaten Preis eine optimale Deckung im Schadensfall zu ermöglichen, wurde entsprochen. Auch wurde von LFR Grangl die hervorragende Zusammenarbeit mit der Versicherungswirtschaft und der Fa. Styriawest unterstrichen.
Wie LBD Leichtfried in der Fortführung der Tagesordnung informierte, soll das kameradschaftliche Miteinander durch die Einführung eines neuen Wintersporttages gestärkt werden, der am 25. Jänner 2025 am Kreischberg stattfinden wird. Dieser Tag wird sowohl die Feuerwehrjugend als auch aktive Feuerwehrmitglieder einbeziehen.
Ein weiterer Fokus lag auf der Ausbildungs-Optimierung im Bereich der Nachwuchsförderung. So erfolgte ein Grundsatzbeschluss zur Neustrukturierung in der Ausbildung von Jugendbeauftragten, um den damit verbundenen Aufwand insbesondere für kleinere Feuerwehren zu reduzieren. Die Dauer soll schrittweise von sieben auf vier Tage verkürzt werden, während eine weiterführende Ausbildung für Abschnittsjugendbeauftragte und darüber hinaus bestehen bleibt.
Zur Bewältigung der steigenden Anforderungen im Dienst-, Service- und Ausbildungsbetrieb wurden in der LFA auch mehrere Personalentscheidungen getroffen. Ein neuer Techniker für die Abteilung Technik ist ausgeschrieben, ebenso ein Software- und Schnittstellenentwickler für die Landesleitzentrale Florian Steiermark, Anstellungen von neuen Mitarbeitern erfolgen auch im Atemschutz-Servicezentrum sowie in der FWZS.
Mit diesen – und weiteren – Beschlüssen sowie klaren Zielvorgaben hat der Landesfeuerwehrausschuss die Grundlage für ein erfolgreiches und innovatives Jahr 2025 gelegt. Ein besonderer Moment am Sitzungsende war die Übergabe einer Dankesurkunde durch HR Eitner im Auftrag der NÖ-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Damit wurde die Unterstützung des Landesfeuerwehrkommandos Steiermark sowie der steirischen KHD-Einheiten bei der Bewältigung der Hochwasserkatastrophe gewürdigt. Zudem sprach Stefan Buchegger vom Büro Landeshauptmann persönliche Worte des Dankes und Abschieds, da er möglicherweise in Zukunft in einer veränderten beruflichen Funktion nicht mehr Teil dieser Runde sein wird. Die nächste Sitzung ist für das Frühjahr 2025 geplant, wie der ebenfalls beschlossene Terminspiegel für das Jahr 2025 zeigt.
Bericht und Fotos: Thomas Meier, MA