BFV Voitsberg: Chlorgas-Austritt als Übungsannahme
Erstellt von HBM d. V. Walter NINAUS am 20.06.2016
Die Freiwillige Feuerwehr Voitsberg führte am Samstag, 18. Juni 2016 um 08:00 Uhr im Voitsberger Erlebnisbad eine realitätsnahe Einsatzübung durch.
Übungsannahme war der Austritt von Chlorgas aus dem Maschinenraum des Bades. Der Bademeister verständigte sofort nach Entdecken des Schadenfalles über Notruf 122 die Landesleitzentrale in Lebring. Diese wiederum verständigte per Funksirenensteuerung die zuständige FF Voitsberg, welche nach dem Eintreffen am Übungsort und Rücksprache mit dem Bademeister die Information erhielt, dass sich im mit Gas verseuchten Gebäude noch eine Person befindet.
Mit Atemschutz begab sich ein Trupp, bestehend aus drei Atemschutzgeräteträgern, in den Maschinenraum und konnte nach kurzer Zeit die vermisste Person bergen, ins Freie tragen und dem Roten Kreuz zur Versorgung übergeben.
Währenddessen wurde von der inzwischen eingetroffenen Feuerwehr Krems zwecks Schutz der Umgebung ein Hydroschild (Sprühwasservorhang) aufgestellt und in Betrieb genommen. Der eingesetzte Atemschutztrupp der FF Voitsberg verschloss den Maschinenraum, in dem das Chlorgas austrat und begab sich zur provisorisch eingerichteten Dekontaminationsstation, wo die Kameraden und deren Kleidung rein gewaschen wurden.
Der Einsatzleiter und zuständige Bereichsbeauftragte, BI d. F. Alfons Tappauf, forderte über den Bereichsfeuerwehrkommandanten, Landesfeuerwehrrat Engelbert Huber, den für den Bezirk Voitsberg zuständigen Schadstoffzug der Berufsfeuerwehr Graz und den Schadstoff- und Strahlenschutzzug des BFV Voitsberg an. Bis zum Eintreffen dieser Hilfskräfte wurde das Gelände großräumig abgesperrt.
Sofort nach Eintreffen der Kameraden aus Graz, sowie der der Feuerwehren Maria Lankowitz, Ligist und BtF Stölzle Oberglas Köflach wurde unter Verwendung der Vollkörperschutzanzüge von zwei Trupps mit der Suche nach dem Grund des Gasaustrittes begonnen. Es dauerte nicht lange, ehe ein Trupp den Fehler, einen schadhaften Verschluss an einer Chlorgasflasche, entdeckte und somit den Austritt stoppen konnte. Gleichzeitig wurde mit dem Aufbau der Dekontaminationsstation des Schadstoffzuges der BF Graz begonnen und die Luftgütewerte gemessen. Diese Station dient nach dem Einsatz als Reinigung von den giftigen Gasen um die Gewähr zu haben, dass die Kameraden mit ihren Schutzanzügen keine Rückstände an die Umwelt verteilen.
Diese Übung hat wieder gezeigt, wie wichtig Zusammenarbeit über Bezirksgrenzen hinweg ist, um die Bevölkerung vor größeren Katastrophen schützen zu können.
Sollten derartige Szenarien vorkommen, besteht jederzeit die Möglichkeit, über Feuerwehrnotruf 122 die zuständige Feuerwehr und diesen Schadstoffzug der BF Graz anzufordern. Dort arbeiten hauptamtliche Feuerwehrleute – also „Profis“ – und stehen, bestens und laufend ausgebildet, zum Schutz der Bevölkerung zur Verfügung.
Nach der Versorgung der Gerätschaften wurde im Rüsthaus Voitsberg eine abschließende Übungsbesprechung abgehalten, in welcher die Führungskräfte Brandrat Ing. Ingo Mayer, Offiziersanwärter Markus Tuchschmid (beide BF Graz), ABI Alfred Jauk (BFV Voitsberg), HBI Ing. Klaus Gehr und BI d. F. Alfons Tappauf (beide FF Voitsberg) die gute Zusammenarbeit hervorstrichen.
Eingesetzt waren bei dieser Übung insgesamt 31 Mann mit 11 Fahrzeugen.
Nach erfolgreich durchgeführter Einsatzübung lud die FF Voitsberg alle Teilnehmer zu einem gemeinsamen Mittagessen ins Rüsthaus Voitsberg, bestens vorbereitet wie immer von unserer Versorgungsverantwortlichen Waltraud Veigl.